Beim Namen nennen

- mehr als 52.760 Opfer an den Grenzen Europas

Ein stilles Drama geht seit Jahren auf den Meeren und an den Grenzen Europas vor sich. Und findet nur gelegentlich in der Öffentlichkeit Beachtung. Seit 1993 sind über 52.000 Kinder, Frauen und Männer beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Woche für Woche werden es mehr. Das liegt auch an der immer härteren Politik der Länder Europas. Diese Politik verhindert, dass Menschen legal in Europa einreisen und hier ein Asylgesuch stellen können. Sie müssen vor lebensgefährlichen Situationen fliehen und setzen ihr Leben aufs Spiel. Sie verharren in unwürdigen Flüchtlingslagern ohne angemessene Versorgung. Und ohne das Wissen, ob, wann und wie es für sie weiter geht.

Darüber sind wir entsetzt und fordern endlich sichere Fluchtwege!

Zum Weltflüchtlingstag gedenken wir als Aktionsbündnis „Beim Namen nennen“ mit verschiedenen Aktionen und einem Mahnmal der Menschenwürde mitten in der Dortmunder Innenstadt der Opfer, die auf der Flucht gestorben sind. Zum Aktionsbündnis „Beim Namen nennen“, das mittlerweile in mehr als 17 Städten in Deutschland und der Schweiz aktiv ist, gehören in Dortmund die Flüchtlingsinitiativen der Stadt sowie zivilgesellschaftlich und kirchlich engagierte Gruppen, Institutionen und Privatpersonen. Wir protestieren öffentlich gegen die unhaltbare Situation und fordern eine Politik, die Menschenleben schätzt und ihre Würde achtet .  

Schirmherrschaft von „Beim Namen nennen“ in Deutschland:
Ratsvorsitzende der Ev. Kirche Deutschland und Präses der Ev. Kirche von Westfalen, Annette Kurschus

Namen sind nicht Schall und Rauch. „Teuflisch ist es, dass abertausende Menschen, die bei ihrer Flucht umkommen, namenlos bleiben. Sie werden an Grenzzäunen getötet und ertrinken im Mittelmeer. … Jeder einzelne der vielen Toten ist ein unverwechselbarer, einmaliger Mensch, von seinen Eltern beweint, von seinen Kindern vermisst, von seinen Lieben geliebt. Auch wenn die vielen Menschen geflüchtet sind – sie sind nicht flüchtig wie Schall und Rauch. Sie sind keine Nummern. Sie haben in Ewigkeit einen Namen. Jeder Name, der gelesen wird, ist ein Protest gegen ihren bitteren Tod.“ – heißt es im Grußwort der Schirmherrin zur Aktion „Beim Namen nennen“:    weiter zum Grußwort


Über die Aktionen und Veranstaltungen zum Weltflüchtlingstag 2023 informieren wir HIER.