Seit einigen Jahren treffen sich in der Reinoldikirche Oper und Kirche. Ausgewählte Inszenierungen der Oper Dortmund bringen wir in Gottesdiensten in Auszügen zu Gehör. Und gehen mit ihnen ins Gespräch. Lassen uns von den Klängen und den erzählten Geschichten inspirieren.

Was uns, Oper und Kirche, Oper und Gottesdienst verbindet? Die Liebe zur Musik, die Freude am Leben, das „Inszenieren“ und Ringen mit existentiellen Fragen unseres Mensch- und in der Welt-Seins und eine jahrhundertealte komplexe, spannungsreiche und auch spannungsgeladene Geschichte...

Das nächste Projekt 2024:

Gottesdienst zur Oper „La Montagne Noire“

Lyrisches Drama in vier Akten und fünf Bildern von Augusta Holmès
zum Abschluss des Wagner-Kosmos V „Mythos und Wahrheit “

Sonntag // 12. Mai 2024 // 11.30 Uhr // Ev. Stadtkirche St. Reinoldi

Zwischen Montenegro und dem osmanischen Reich tobt ein erbitterter Krieg. Nach siegreichem Kampf gegen die türkischen Feinde schwören sich die montenegrinischen Krieger Mirko und Aslar Blutsbrüderschaft, ewige Treue bis in den Tod. Als sich Mirko in die Türkin Yamina verliebt, verlässt er seine Familie, seine Verlobte, sein Land. Die Sache geht übel aus. Aslar will den „Verrat“ seines Bruders nicht hinnehmen. Am Ende sterben beide. Allerdings anders als man es sich später erzählt.

„Was ist Wahrheit?“ Eine sehr biblische Frage. Die Geschichte, die von der Komponistin Augusta Holmès 1895 mit „La Montagne Noire“ auf die Bühne gebracht wurde, wirft sie auch auf. Holmès Libretto orientiert sich an real überlieferten slawischen Heldenliedern. Einige besingen den serbischen Krieger Marko. Ein „Überläufer“ wie Mirko. Hier wie da werden die gescheiterten Helden zu Nationalheiligen. Am Ende der Oper glaubt das montenegrinische Volk, was es glauben will. – Was und wem glauben wir?
Was ist Wahrheit? Woran erkennt man sie? Gibt es überhaupt eine und eine, die für alle gilt? Wo führt sie hin bzw. wie wirkt sie sich aus? Oder anders gefragt: Wofür und für wen ist die Frage nach der Wahrheit relevant? Auszüge aus der Oper, biblische Sichtweisen und unser Suchen und Fragen gehen im Gottesdienst aufeinander zu. Und regen zu eigenen Antworten an.

129 Jahre nach der Uraufführung in Paris gibt es im Mai noch einmal die Gelegenheit, die farbprächtige, bildreiche und klanggewaltige Oper auf der Dortmunder Opernbühne zu sehen. Als Teil des diesjährigen Wagner-Kosmos V. Eingebettet in ein interdisziplinäres Symposion im Opernhaus wird so nochmals eine vertiefte Sicht auf das Werk möglich.

Anna Sohn (Sopran) als Hélén
Mandla Mndebele (Bariton) als Aslar
Sergey Radchenko (Tenor) als Mirko
Tatjana Prushinskaya (Klavier)

Kanzelrede: Dr. Daniel C. Schindler (Chefdramaturg Oper Dortmund)
Liturgie: Susanne Karmeier (Pfarrerin an St. Reinoldi)
Orgel: Christian Drengk (Kantor an St. Reinoldi)

 


 

Vorstellung im Opernhaus Dortmund                 

Freitag // 10. Mai // 19.30 Uhr – zum letzten Mal
Einführung: 18.45 Uhr

Weitere Infos auch zum Programm des Wagner-Festivals und interdisziplinären Symposions unter www.theaterdo.de


Ein Projekt der Oper Dortmund und der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi
Informationen erhalten Sie bei Susanne Karmeier, Stadtkirchenpfarrerin an St. Reinoldi - Tel. 0231. 91 25 337 / karmeier(at)sanktreinoldi.de


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Fotos: © Björn Hickmann