Verabschiedung von Pfarrer Michael Küstermann
Sonntag // 6. Juli 2025 // Ev. Stadtkirche St. ReinoldiDas lange Wirken in der Stadtkirchenarbeit Dortmund von Michael Küstermann bringt es mit sich, dass viele Menschen, die für ein Projekt, für eine kürzere oder längere Wegstrecke oder sogar über lange Zeit mit ihm gearbeitet haben, zu seiner Verabchiedung in die Reinoldikirche kamen.
Gottesdienste und Spirituelles in Reinoldi, Veranstaltungen wie Bild und Klang gemeinsam mit der Uni Dortmund und vielen Persönlichkeiten des universitären und künstlerischen Lebens, Kulturveranstaltungen im Ruhrgebiet, Vor- und Nach-bereitungen des Kirchbautages 2008, Projekte in und mit der Stadt-Öffentlichkeit, Kunst und Kultur in der Kirche, Sanierungsmaßnahmen an und in der Reinoldikirche, an den wertvollen Kunstwerken wie vor allem dem Altar-Retabel, die neue Chor- und Hauptorgel, Tanz und Kunst im leergeräumten Kirchenschiff, Ungewohntes und Ungewöhnliches, Öffnung für alle Menschen in der Stadtgesellschaft und beim Kennenlernen der Stadt, Seelsorge und Wiedereintrittsstelle, StadtKirchenForum und der weite Blick über den Rand der Kirche, der Stadt, der Religion(en), des Alltags hinaus, hin zu Nahen und Fernen, zu Kunstvollem und Kunst-Kenner*innen, zu Geschichte und Transformation, zu Gestalten und überraschenden Gestaltungen, immer einladend, mit herzlichem Willkommen, mit Expertise und Überzeugung, dass allein die Mauern der Kirche schon mehr sagen als all unsere Worte, dass Kunst in Werken, Musik und Artistik für sich spricht.
Pfarrer Michael Küstermann blickt auf die Stadt, die Haltung von Kirche in der Stadt, das Zusammentreffen und Zusammenspielen von Geschichte und Gegenwart, von Gottes Wort und Alltag, von Kunst und Kultur und vieles mehr. Für das und all das andere, was wir nicht aufzählen können, aber viele von uns im Herzen tragen, sagen wir herzlich Dank! Gerne auch persönlich, schriftlich per Mail an: kuestermann@sanktreinoldi.de, oder Sie nutzen das Gästebuch weiter unten auf dieser Seite.
Ein Abschied – ja, aber voller Dank !
Heike Proske
Lieber Michael,
Danke!Liebe Alle,
seit 20 Jahren darf ich – als Professorin der Kunstgeschichte an der Technischen Universität Dortmund – hier an der Stadtkirche St. Reinoldi Veranstaltungen in diesem wunderbaren Raum durchführen, Kunstgeschichte vor Ort mit diesen herausragenden Kunstwerken.
Doch ist St. Reinoldi nicht einfach das „Labor“ dieses wissenschaftlichen Tuns, sondern ein „Gesprächspartner“: der Ort selbst als ein Gegenüber, um Beobachtungen und Gedanken zu schärfen; zugleich auch als ein Gegenstand fachethischer Verantwortung, um vor Ort, in die Kirche und in die Stadtgesellschaft unser wissenschaftliches Wissen als ein öffentliches Gut einzubringen.
Das geht nicht ohne Personen vor Ort – und dafür gilt Pfarrer Michael Küstermann großer Dank. Wir sind seit nunmehr 20 Jahren im kontinuierlichen Gespräch. Du warst unser „irdischer Gastgeber“ an diesem Ort. .....
Man soll doch die Kirche im Dorf lassen…
„Pfarrer haben den Auftrag, das Evangelium von Jesus Christus zu verkündigen
und die Sakramente zu verwalten. Sie haben den Dienst der Unterweisung und
Seelsorge auszuüben.“
Noch, liebe Verabschiedungsgäste, lieber Michael Küstermann, noch lag diese
Stadt weithin in Trümmern, noch war Reinoldi eine einzige Baustelle. Seit drei
Jahren mühten sich Maurer, Steinmetze, Zimmerleute, Architekten,
Gerüstbauer, Restauratoren aus den traurigen Relikten der am im Oktober 44
komplett zerbombten Kirche das vertraute Wahrzeichen Dortmunds wieder zu
erschaffen. Zentrum der Stadt seit dem Mittelalter. Drei weitere Jahre würde
man noch brauchen.
Michael Küstermann in St. Reinoldi
Als Michael Küstermann begann, als Pfarrer i.E. für die Stadtkirche St. Reinoldi zu arbeiten, war ich Gemeinde-Pfarrerin an derselben Kirche. Bis dahin war er mit verantwortlich für das Kulturprogramm des ev. Kirchentages im Ruhrgebiet - und das merkte man! Er brachte nämlich ganz andere Aspekte in seine Arbeit ein, als sie mir als Zuständiger für die Gemeinde bis dahin gekommen waren.
Auffallend war für mich von Anfang an seine Liebe zu dem Kirch-Raum. Er entdeckte in diesem Raum Möglichkeiten, die ich noch nicht gesehen hatte.
Ich erinnere mich an eine Situation, in der er mir aus einer großen Verlegenheit half und eine ganz wichtige Weiche mit stellte: Reinoldi hat kein Gemerindehaus in der Nähe, und wenn wir als Gemeinde im Anschluss an den Gottesdienst noch beisammen bleiben oder irgendetwas feiern wollten (Goldene Konfirmation zB), fehlte der Raum dazu. Die Sakristei von Reinoldi ist zwar verhältnismäßig groß, aber sie fasst doch nur eine begrenzte Anzahl von Menschen. Was für eine Hilfe, als Michael Küstermann mir vorschlug, mit einigen Helfern zusammen die Bänke aus den Seitenschiffen zu entfernen, sodass dort zwei große leere Flächen zum Beleben einluden! Tische, Stehtische und Stühle waren schnell beschafft und die Bänke an LiebhaberInnen verkauft.Wie viele Feste haben wir seitdem schon dort gestaltet, wie viele Silvesternächte, Treffen nach Konzerten oder Gottesdiensten u.a.. Für diese Initiative werde ich ihm bleibend dankbar sein!
Spannend war es auch, als er den Raum der Kirche entdeckte für Ballett-Aufführungen des Dortmunder Theaters. In diesem Gotteshaus wirkten die Aufführungen ganz anders als im Theater, denn der Raum interpretiert eine Inszenierung ja auf seine Weise mit.Als Bereicherung erlebte und erlebe ich auch die winterliche Vorlesungsreihe „Bild und Klang“ zusammen mit der TU Dortmund, mit Kunst- und Musikgeschichtlichen Themen. Dabei werden die Kirche und ihre prägenden Elemente oft thematisch mit einbezogen. Als diese Vorlesungen begannen (ein Jahr vor meiner Pensionierung), faßte der Chorraum die Zuhörenden ohne Probleme. Seit Jahren jedoch ist das Mittelschiff der Kirche gut besetzt mit Menschen aller Altersstufen.
Ich weiß nicht, wie viele Ausstellungen Reinoldi auf Initiative von Michael Küstermann gesehen hat, und die Lichtspiele, die Reinoldi in ein ganz eigenes Licht tauchen. lassen immer wieder staunen und wecken bei vielen Menschen Freude.Auch viele Jahre nach meiner Pensionierung bin ich immer wieder dankbar für seine kameradschaftliche, selbstverständliche und zuverlässige Hilfe, wenn es um die Silvesternacht geht. Seit der Jahrtausend-Wende öffnen wir nämlich die Kirche zu nächtlicher Stunde für alle, die diese so besondere Nacht nicht alleine verbringen möchten. Ohne dass mein Kollege mir Helfende zur Seite stellte, die die Kirche herrichten und während der Veranstaltung für die Technik sorgen, kann ich mir unsere„Offene Silvesternacht in Reinoldi“ nicht vorstellen. Auch dafür bin ich ihm bleibend dankbar!
Die Kirche als bergender, spannender, vielfältiger Raum, künstlerisch immer wieder neu akzentuiert und belebt - es war und ist ein Gewinn, durch Michael Küstermann diesen Aspekt von Reinoldi so lange und so vielfältig geschenkt bekommen zu haben.Danke, Michael!
Bleib äußerlich und innerlich heil - und unserer Kirche verbunden!Christa Schaaf
Gedanken zum Abschied von Michael Küstermann
Kunst in der Kirche – das verbinde ich zuerst mit Michael Küstermann. Eine ausgeräumte Reinoldikirche und statt der Bänke Skulpturen in der Kirche - oder eine Tanzfläche mitten in der Kirche – Tanz in Reinoldi – geht das? Darf man das? Es ging und man durfte es. Und die Zuschauer:innen kamen und konnten in der besonderen Atmosphäre den Tanz genießen. Den Kirchenraum haben viele mit ihm neu entdeckt.
Im Mai 2009 war die Einführung in den Dienst an St. Reinoldi. Ein Zitat aus der Begrüßung im Gottesdienst: Herzlich willkommen zum Gottesdienst hier in der Reinoldikirche. Michael Küstermann wird als Pfarrer eingeführt – wie, ist der nicht schon lange da? War der nicht schon 1991 beim Kirchentag im Ruhrgebiet hier? Ist das nicht der mit Kunst und Kirche und Tanz in Reinoldi und neuerdings auch „Rettet Reinoldi“ und.. aber der ist doch schon lange da. – Alle, die das denken haben recht.
Aber dann ging es los. Viele Projekte hat Michael Küstermann in die Hand genommen. Ich denke an die Einrichtung der Stiftung für die denkmalswerten Kirchen in Dortmund. Oder auch an die Neugestaltung des Altarraums. Heute selbstverständlich, dass der Adler an der Seite steht und ein Altartisch im Altarraum. Aber selbstverständlich war nichts. In monatelangen Debatten mit Behörden und untereinander haben wir schließlich genau diesen Altartisch in Meschede bestellt und alle waren später begeistert. Dann die Beleuchtung. Kurios ist, dass die alte immer noch an den Säulen zu sehen ist – Wunsch der Denkmal Behörde – aber daneben die neue Beleuchtung wunderbar funktioniert. Und all diese Projekte hat Michael Küstermann begleitet und gesteuert. Das letzte große Projekt war die neue Orgel – und alles begann mit viel Ärger, denn natürlich gab es Menschen, die die alte Orgel, die schlicht nicht mehr funktionierte – dennoch erhalten wollten.
Es gäbe noch viel zu berichten. Ich kann Michael Küstermann nur danken. Mit ihm ist in und an der Kirche viel passiert, viel gelungen.
Paul Gerhard Stamm
Lieber Michael,
über viele Jahre bis zu meinem Ruhestand 2018 warst Du wichtigster Ansprechpartner für mich an der Reinoldikirche. Diese Zeit verbinde ich mit anspruchsvollen Bauaufgaben an der wichtigsten Innenstadtkirche Dortmunds.
Selten gab es in meiner über 30-jährigen Tätigkeit im Baureferat der Landeskirche so häufig facettenreiche Themen an einer der prominenten Kirchen der Ev. Kirche von Westfalen in nur 15 Jahren zu bearbeiten. In Zeiten des Umbruchs umfasste das Spektrum funktionale Erweiterungen, verschiedene Restaurierungen und Weiterentwicklungen.
Dankbar bin ich für unsere konstruktive und wertschätzende Zusammenarbeit bei allen Projekten, die meist nicht lange auf sich warten ließen: Du als Pfarrer und engagierter Bauherrnvertreter und ich als landeskirchlicher Architekt und Denkmalpfleger.
Durch intensiven Austausch unserer Vorstellungen erzielten wir überzeugende Lösungen für das neu errichtete Infozentrum mit Neugestaltung des Turmraums, einen neuen Altartisch, die umfangreichen restauratorischen Instandsetzungen der Fassaden oder die Restaurierung der „Stockhausen“ Verglasungen, sowie den Neubau der großen Orgelanlage. Das spannende Entwurfsergebnis für die Umgestaltung der Sakristei konnte leider nicht umgesetzt werden.
In unserer langjährigen guten Zusammenarbeit bin ich froh, dass Du unseren Vorschlägen zu geeigneten Methoden der Lösungsfindung – wie Wettbewerbs- und Gutachterverfahren oder der Auswahl qualifizierter Architekten, immer geduldig gefolgt bist.
Mit unseren hohen Ansprüchen an angemessene Ergebnisse bezogen auf Qualität und Bedeutung des Baudenkmals, konnten wir auch die staatliche Denkmalpflege überzeugen.
Damit gute Architektur entsteht und der Weiterbau an einer mittelalterlichen Kirche gelingt, bedarf es unter anderem eines belastbaren engagierten Bauherrn, der vertrauensvoll mit den Planern zusammenarbeitet und bereit ist sich auf die Beratung der kirchlichen Architekten des Landeskirchenamtes einzulassen.
Dies ist Dir in besonderer Weise gelungen; wie Dir auch mit Moderationsgeschick die zu leistender Überzeugungsarbeit in kirchlichen Gremien gelang - geht es doch dabei um viel Geld.
Nach all diesen positiven Erfahrungen habe ich mit Freude im Arbeitsausschuss des Ev. Kirchbautags, Dortmund als Ort für den Kirchbautag 2008 vorgeschlagen. Als Vertreter der einladenden Westf. Kirche war es für mich sehr hilfreich Dich als Kooperationspartner vor Ort mit Deinem Verständnis für Qualität kirchlicher Baukultur an meiner Seite zu wissen. Tatsächlich wurde es auch durch Deinen großen Einsatz ein sehr wegweisender Kirchbautag zum Thema Strukturwandel.
Lieber Michael, von Herzen alles Gute zum Ruhestand und Gottes Segen für den neuen Lebensabschnitt.
In herzlicher Verbundenheit
Reinhard Miermeister
Lieber Michael,
wenn ich auf unsere langjährige Zusammenarbeit an der Reinoldikirche zurückblicke, erfüllt mich das mit Erstaunen und Dankbarkeit. Es war mir nicht so bewusst, aber ein Blick in den Ordner für die Maßnahmen an der Reinoldikirche hat mir gezeigt, wie viele bedeutende Projekte wir gemeinsam auf den Weg gebracht und erfolgreich umgesetzt haben.
Unsere Zusammenarbeit begann mit dem Anbau des Reinoldiforums im Jahr 2004 – ein Projekt, das trotz der späteren juristischen Auseinandersetzung mit der Metallbaufirma in guter Erinnerung bleibt. Die intensive Nutzung und der positive Umgang mit diesen Räumen durch dein Team und die Besucher erfreut mich immer wieder.
Schon während der letzten Arbeiten am Forum wurde uns bewusst, wie dringend auch der Turm der Kirche saniert werden musste. Die ersten beiden Bauabschnitte haben wir noch ohne externes Architekturbüro gestemmt, was nicht immer so problemlos möglich ist, wie zu der Zeit und aufgrund unserer wunderbar selbstverständlichen Zusammenarbeit.
Für die folgenden Bauabschnitten der Fassaden- und Dacherneuerung suchten wir uns neue Partner zur Unterstützung: Architekt Thelen für die Fassadensanierung des Hauptschiffs, später Architektin Reber und schließlich das Büro Ritter jeweils für die Dachsanierung des Chors und des Hauptschiffs. Trotz der notwendigen Wechsel in der Projektleitung haben wir immer in gemeinsamer Abstimmung und Einigkeit gehandelt, was mich sehr gefreut hat und ich sehr geschätzt habe.
Auch die gestalterischen Projekte – von der Neugestaltung der Prinzipalien mit dem Büro Wiegmann über die Lichtplanung mit LichtKunstLicht bis hin zu den praktischen Umbauten wie der WC-Anlage und dem Tresor im Sakristei-Keller – wurden durch deine ruhige, sachlich-fragende und immer lösungsorientierte Art maßgeblich vorangetrieben. Du hast Entwicklungen angestoßen, Entscheidungen vorbereitet und dabei immer Raum für kreative und fachliche Freiheit gelassen. Das war nicht selbstverständlich – und umso wertvoller für mich.
Ein besonderes Kapitel war das Orgelprojekt: Die ersten Gespräche wurden hier tatsächlich schon in 2008 geführt. Von diesen Gesprächen, Vorprüfungen möglicher Teilnehmer über den Wettbewerb 2014 bis zur feierlichen Fertigstellung 2022 – es war ein langer Weg, den wir mit viel Geduld, Ausdauer und einem gemeinsamen Verständnis für Qualität und dem realistischen Blick auf die Kosten gegangen sind. Oft genügte ein kurzer Blick, um zu wissen, wie wir zur nächsten planerischen Idee standen und was sie uns kostentechnisch bedeuten würde – das war echte Zusammenarbeit auf Augenhöhe, dafür möchte ich dir danken, dass ist keine Selbstverständlichkeit. Und das Ergebnis lässt sich wirklich hören und sehen und lässt die lange, manchmal mühselige Bearbeitung vergessen.
Lediglich das mittels kleinem Wettbewerb von uns vor längerer Zeit angefangene Projekt der Umgestaltung der Sakristei haben wir nicht mehr gemeinsam realisieren können. Das ist bedauerlich, aber auch meine Arbeitsphase endet bald und es ist vielleicht auch ein schöner Übergang für die nächste Generation, die nun anknüpfen kann, wo wir aufgehört haben.
Susanne Kideys
Im Juli 2025 geht eine Ära an unserer Stadtkirche St. Reinoldi zu Ende:
Pfarrer Michael Küstermann verabschiedet sich in den wohlverdienten Ruhestand. Mit hohem Respekt, tiefer Dankbarkeit und gleichzeitig mit ein wenig Wehmut blicke ich aus der Perspektive verschiedener Funktionen auf die vielen Jahre der fruchtbaren Zusammenarbeit mit Michael Küstermann zurück. An erster Stelle ist sicherlich die enge Verzahnung von St. Reinoldi mit der Reinoldigilde zu Dortmund zu nennen, die eine jahrhundertelange Tradition verbindet und von Michael Küstermann nicht zuletzt als Mitglied der Meisterrunde der Gilde maßgeblich mit geprägt wurde.
Aufgrund seiner Initiative haben die Reinoldigilde und zusätzlich viele der Gildnerinnen und Gildner mit ihren Spenden dazu beigetragen, dass im Rahmen der Anschaffung einer neuen Orgelanlage für unserer Stadtkirche die Installation der sog. Chororgel samt Spieltisch realisiert werden konnte. Als weiteres Highlight der Verbundenheit zwischen Gilde und St. Reinoldi ist das anlässlich des Evangelischen Kirchentages 2019 gemeinsam mit der Gilde, der TU Dortmund und Dortmunder Unternehmen verwirklichte Projekt „Stadtparadies St. Reinoldi“ zu nennen, ein Ort der Besinnung und Erholung inmitten des städtischen Trubels. Dieses von den Kirchentagbesuchern hoch gelobte Projekt findet nunmehr zum fünften Mal im (Pop-up-) Paradiesgarten, einer erfrischenden Oase an der Reinoldikirche und damit im Zentrum der lebendigen City, seine Fortsetzung.
Auch die Kulturstiftung Dortmund ist Michael Küstermann für die ausgezeichnete Zusammenarbeit zu Dank verpflichtet. Mit seiner Unterstützung konnte z. B. die Kulturstiftung im Jahr 2023 die Reinoldi-Orgel-Gala durchführen, mit der die enorme Klangfülle der neuen Orgel erstmals einer breiten Öffentlichkeit präsentiert wurde. Mehr als 160 Musikerinnen und Musiker, zu denen international renommierte Stars ebenso wie junge Nachwuchskünstlerinnen und -künstler zählten, haben diese Gala zu einem weit über die Grenzen Dortmunds hinaus beachteten kulturellen Höhepunkt gemacht.
Allen Spuren von Michael Küstermann nachzugehen, würde den Rahmen dieses Gästebucheintrags sprengen. Unter seiner Leitung war die Stadtkirche St. Reinoldi nicht nur ein Ort des Glaubens, der Besinnung und Kontemplation, sondern auch des offenen Dialogs, der Kultur, der Hoffnung und des ganz normalen menschlichen Miteinanders. Seine inspirierenden Predigten und sein unermüdliches Engagement für unsere Stadtgesellschaft haben viele Menschen bewegt, belebt, ermutigt und gestärkt. Ich wünsche und hoffe sehr, dass die Weichen, die er in der Stadtkirchenarbeit gestellt, die Initiativen, die er entwickelt und die Projekte, die er ins Leben gerufen hat, im Interesse unserer Heimatstadt weitergeführt werden.
Lieber Michael, Du hast vielfältige Spuren hinterlassen – in den Herzen der Menschen, in der Stadtkirche, in der Stadtgesellschaft, in deren Institutionen und Organisationen und weit darüber hinaus. Ich wünsche Dir für den neuen Lebensabschnitt Gesundheit, Muße und nur noch jene Herausforderungen, die Du Dir selbst suchst, sowie viele erfüllende Begegnungen und Momente.
Möge Gottes Segen Dich auch weiterhin begleiten.René Scheer, Vorsitzender des Vorstands der Kulturstiftung Dortmund
Lieber Michael,
2001 bin ich nach Dortmund gezogen und wurde Pfarrerin in den damals noch nicht Vereinigten Kirchenkreisen Dortmund und Lünen. Da warst Du schon da. Mitten in der Stadt mit Kirche & Kultur, mit Akku – der „Arbeitsstelle Kirche und Kultur“ – und einer beeindruckenden Pionierarbeit, die zeitgenössische Kunst im Raum der Kirche förderte und in einen Dialog eintrat und Dialoge eröffnete mit all denen, die an künstlerischen Produktionen und Prozessen beteiligt waren. Hochprofessionell, rund um die Stadtkirchen im städtischen Diskurs, so habe ich Dich erlebt. Prägend - bis heute.
2013 kam ich als Stadtkirchenpfarrerin an die Reinoldikirche. Da warst du in Reinoldi längst angekommen. Hast mich den Raum immer wieder neu und anders sehen gelehrt. Wir haben miteinander Neues auf die Beine gestellt, Strukturen geschaffen, Begegnungen ermöglicht, haben die Reinoldikirche zum Kirchentag 2019 als Blackbox zusammen „gefüllt“. Du hast als Geschäftsführer an St. Reinoldi Platz und Möglichkeiten geschaffen – auch für meine Arbeit. Deine Expertise und Dein Blick für den Raum, die Liebe zu den Kunstschätzen, zum kulturellen Erbe, die Dir zu eigen ist, hat mich beeindruckt, beeindruckt mich. Und Du hast mich damit angesteckt.
Dass Du jetzt in den Ruhestand gehst, gönne ich Dir von Herzen. Und kann es mir nicht vorstellen – für uns, an unserem gemeinsamen Ort St. Reinoldi, in unserem Stadtkirchenteam.
Komm gut in der neuen Lebensphase an. Geh behütet und mit Gottes Segen. Und komm immer mal wieder, wenn Du magst. Du bleibst ja in der Dortmunder Welt.
Es freut sich dann, deine Kollegin,Susanne Karmeier
FreiRäume. Evangelische Stadtkirchenarbeit in Dortmund
Lieber Michael Küstermann,
die Anfänge der Stadtkirchenarbeit an Sankt Petri – in den 90er Jahren „Kirche in der City“ - hast du zu großen Teilen initiiert und damit eine Grundlage für Stadtkirchenarbeit in Dortmund gelegt. Mit deinem Namen sind besondere Ausstellungs- und Kunstprojekte verbunden. Du hast Menschen aus der Kunstszene für einen Kirchraum als FreiRaum begeistert und damit die Kirche für die Stadtgesellschaft geöffnet. Deine Expertise und Deine Begabung, ‚Kirche und Kultur‘, ‚Kunst und Religion‘ zusammen zu bringen, hat auch zum Profil der Stadtkirche Sankt Petri beigetragen. Mit deiner Prägung hat Sankt Petri als Stadtkirche „laufen gelernt“.
Und dann hast du in St. Reinoldi wieder von vorn angefangen. St. Reinoldi ist mit dir Stadtkirche geworden. Beeindruckende Projekte und Formate hast du – immer in Korrespondenz zu dem besonderen Reinoldi-Kirchraum - angestoßen und organisiert. Du hast Menschen und Gelder akquiriert und damit Reinoldi zu einem Erfahrungsraum werden lassen, der die Sicht auf Kirchräume und Kirche verändert. St. Reinoldi ist quasi ‚größer‘ geworden – eben FreiRaum für Dortmund und weit darüber hinaus.
In den vergangenen vier Jahren haben St. Reinoldi und Sankt Petri auf der Geschäftsführungsebene gemeinsam Perspektiven für die Stadtkirchenarbeit in Dortmund entwickelt. Wie – für mich manchmal verblüffend – selbstverständlich ist dir, dass die Stadt Dortmund u.a. die Reinoldikirche als spirituelle, öffentliche, historische und kulturelle Räume braucht und umgekehrt die Kirchen die Stadt als selbstverständlichen Bezugsrahmen haben.
Es war eine Freude, die Gedanken um Kirche und Stadt von dir zu lernen und mit dir zu teilen. Danke!
Im Namen des Leitungsausschusses der Ev. Stadtkirche Sankt Petri und als Kollegin
Christel Schürmann