Das 20-jährige Jubiläum wird mit einem breiten Themenspektrum gefeiert, das auch auf aktuelle Anlässe Bezug nimmt, beispielsweise auf das Gedenken an 80 Jahre Kriegsende. Immer von Neuem werden Anknüpfungspunkte für die Erzählungen der Bilder und Klänge vor Ort aufgezeigt, etwa die Spuren der Kriegszerstörungen und des Wiederaufbaus. In diesem Wintersemester macht die Vorlesung auch noch einmal das Altarwerk und seine Restaurierung sowie die neue Orgel und die Orgelgeschichte in der Stadtkirche St. Reinoldi zum Thema.
Der vierte Abend der öffentlichen Vorlesungsreihe „Bild und Klang“ steht unter dem Titel „…vom Tafeln und Trinken…“. Das interdisziplinäre Gespräch zwischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Geschichte ist eine Kooperation der TU Dortmund mit dem Stadtarchiv Dortmund, der Stadtkirche St. Reinoldi und dem KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund.
Vinzenz Laarmann (TU Dortmund) wird aus musikhistorischer Perspektive die Musik bei höfischen Festmahlen beleuchten. Unter dem Begriff „Tafelmusik“ wurde über Jahrhunderte hinweg funktionale Musik zusammengefasst, die bei barocken Prunkfesten und im höfischen Alltag erklang. Der Vortrag zeigt u.a. anhand von Werken von Michael Praetorius, Johann Hermann Schein und Georg Philipp Telemann, welche zentrale Rolle die Tafelmusik am Hof spielte – von der repräsentativen Festtafel bis zum täglichen Mahl.
Im Beitrag von Prof. Kirsten Lee Bierbaum (TU Dortmund) wird es um die kunsthistorische Erforschung jener Tafelobjekte gehen, die – auch in Dortmund – beim fröhlichen Tafeln und Trinken verwendet wurden. Diese offenbaren ihre Geheimnisse oft erst, wenn sie in der Ansprache aller Sinne und im Zusammenspiel mit den sozialen Ritualen analysiert werden, in die sie einst eingebunden waren. Auch heute noch lässt sich an diesem Forschungsgegenstand viel Interessantes und Amüsantes darüber erfahren, wie Gemeinschaftlichkeit erzeugt und wertgeschätzt wurde.
Durch den Abend führt Prof. Barbara Welzel (TU Dortmund), die den Blick auf eine Tafelkanne im Schatz der Reinoldikirche wenden wird, die möglicherweise für die Repräsentation Dortmunder Hansekaufleute aus Brügge importiert wurde, um später als Abendmahlskanne an die Kirche geschenkt zu werden – oder doch mit der Altarweihe des neuen Chores der Reinoldikirche 1447 unmittelbar für die Liturgie geschenkt wurde.
11. November – … vom Erinnern und Gedenken …
Gesprächskonzert mit Werken u.a. von John Williams, Viktor Ullmann, Erwin Schulhoff, Bernd Alois Zimmermann und Ilse Weber
18. November – Orgeln der Zukunft
Vorstellen der Orgeln in der Stadtkirche St. Reinoldi und Buchpräsentation
25. November – … von Städten: Prag, Dortmund …
2. Dezember – … vom Erzählen …
9. Dezember – 80 Jahre Kriegsende
13. Januar 2026 – Der Mord als schöne Kunst betrachtet
„L’Assassinat du Duc de Guise“ (1908) und die erste Filmmusik der Musikgeschichte von Camille Saint-Saëns
Gesprächskonzert mit Filmvorführung und Livemusik
20. Januar – 250 Jahre USA
27. Januar – Wenn Bilder und Klänge erzählen …
BILD und KLANG – öffentliche Vorlesungsreihe der TU Dortmund in Kooperation mit dem Stadtarchiv Dortmund, der Stadtkirche St. Reinoldi und erstmals in diesem Semester auch das KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund.
In dem interdisziplinären Gespräch zwischen Kunstgeschichte, Musikwissenschaft und Geschichte werden vor Ort in der Stadtkirche wechselnde Themen behandelt. Die zwölf Termine im Wintersemester 2024/25 stehen unter dem Titel „Vom Reisen, Ankommen und Weggehen“. Die Themenspanne reicht von ersten Begegnungen, über Pilgern, Passagen und Italienreisen bis zu Flucht, Exil und Deportation. Weitere Abende widmen sich Fliegenden Teppichen, Bilderfahrzeugen und anderen Dingen, die reisen – etwa dem bedeutenden Altarwerk in der Reinoldikirche, das zu Beginn des 15. Jahrhunderts aus Brügge importiert wurde und von den Netzwerken der Hanse zeugt.
Veranstalter: Technische Universität Dortmund in Kooperation mit dem Stadtarchiv Dortmund, KLANGVOKAL Musikfestival Dortmund und der Stadtkirche St. Reinoldi
Leitung: Torsten Mosgraber | Dr. Stefan Mühlhofer | Prof. Dr. Barbara Welzel
Kontakt: Prof. Dr. Barbara Welzel TU Dortmund Institut für Kunst und Materielle
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