ViertelSternStunde

Ein Adventskalender der besonderen Art

1.-23. Dezember (außer am 3.+10. Dezember) // 18–18.15 Uhr

21mal öffnen sich im Advent 2022 die Türen der Reinoldikirche zur ViertelSternStunde. Der Bote – drei Meter hoch - kündigt sie vorher auf dem Weihnachtsmarkt vor der Kirche an. In der einen Hand hält er einen leuchtenden Stern, in der anderen balanciert er eine in lila Seide eingeschlagene Bibel. Der Stern macht ihn zu einer Lichtgestalt. Ist er ein Engel? Flügel sucht man an ihm vergeblich. Dafür trägt er eine Wollkappe und abgewetzte Turnschuhe. Etwas Fremdes geht von ihm aus und auch Geheimnisvolles. Er lädt ein, lockt, irritiert und möchte die Schritte der Passant*innen in die Reinoldikirche lenken – zu den ViertelSternStunden. Das sind:

 15 Minuten geschenkte Zeit  

… die Hektik der Vorweihnachtszeit unterbrechen 

… sich vom Zauber des Advents berühren lassen 

… neugierig werden 

… hoffen und wünschen 

… oder „einfach nur“ da sein.

Die klingende Luft der ViertelSternStunde sind vertraute Adventslieder und ungewohnte Töne. Ganz wie bei einem klassischen Adventkalender, der in der Küche hängt, ist die Form immer gleich. Doch hinter jeder Tür versteckt sich eine Überraschung. Die Überraschung der ViertelSternStunde sind herzenswärmende Geschichten. In diesem Jahr sind es Geschichten von verpassten Gelegenheiten und geglückten Momenten, vom Verlieren und Gefunden-werden, vom Unterwegssein und Ankommen. Jeden Abend wird eine erzählt, mal augenzwinkernd, mal bewegend und anrührend. Unerwartet verankern sie die Adventsbotschaft mitten in unserem Leben. Anzutreffen sind schaukelnde Müllmänner, verwundete Herzen und Menschen, die ihres auf dem rechten Fleck haben. Es geht um Kindheitserinnerungen und ums Erwachsenwerden. Um letzte Grüße und ersten Schnee. Um Sitzenbleiben und Abgeholtwerden. Um Hoffen und Bangen. Um das, was hilft, was Freude macht und erleuchtet. Und natürlich geht es auch um Frieden.

Wer mag, kann sich im Anschluss persönlich segnen lassen. 

UND IHR WERDET FINDEN ...


 

23. Dezember

   Eine Melodie, ein ganz spezielles Lied, ein besonderer Klang, ein ganz bestimmter Augenblick. Und wir spüren: Jetzt ist Weihnachten. Kennen Sie das? Der Erzähler der heutigen Geschichte hat seinen Moment gefunden.


 

22. Dezember

  Manchmal erwarten wir nichts mehr vom Leben, von Weihnachten und vom Advent. Und werden trotzdem gefunden…


 

21. Dezember

  Erinnern sie sich noch an ihren Schulweg? An die Unterführung, die große Wiese, den Postkasten, den Kiosk oder den Kaugummiautomaten? Bei jedem Wind und Wetter und so oft viel zu früh und manchmal doch zu spät. Zeit, sich alles genau anzugucken, gab es selten. Bei einem richteten sich die Augen auf das Pflaster…


 

20. Dezember

  Manchmal liegt in einem kurzen Augenblick, in einer wunderbaren Begegnung die Chance, dem Leben noch mal eine ganz neue Richtung, einen ganz anderen Rhythmus und Klang zu geben. Ein einmaliger Moment. Manche erleben ihn am Heiligen Abend…


 

19. Dezember

  Erinnerungsstücke. Vielleicht haben Sie auch welche: Die Taschenuhr vom Opa, die auf dem Nachtisch liegt. Die zusammengefügten Eheringe der Eltern. Eine Kette. Ein Bild an der Wand. Das Federmäppchen mit Stiften vom Vater als Schulkind, das durch die Generationen hindurch weiter benutzt wird. Kostbarkeiten, die uns an unsere Lieben erinnern und in uns Kindheitsgefühle wach rufen können. Sie erzählen Geschichten. Manche bergen ein Geheimnis.


 

18. Dezember

  Kunst kommt nicht von Können. Sie entsteht manchmal in Verzweiflung. Und das Besondere ist oft ganz klein und einfach. So malt ein Zeichenschüler mit nur ein paar Strichen Weihnachten.


 

17. Dezember

  Abschied und Ankunft liegen manchmal näher zusammen als wir denken. Auch wenn mehr als ein ganzes Universum dazwischen zu sein scheint. Davon erzählt ein umgefallener Weihnachtsbaum.


 

16. Dezember

  Woran merken Sie, dass Advent ist? Juliane merkt es an ihrer Mutter: Socken stricken, Pakete verschicken, lieben.


 

15. Dezember

 Kinder möchten groß sein. Jugendliche möglichst schnell erwachsen. Aber ab wann ist es eigentlich wirklich soweit? Wenn wir ausgezogen sind? Wenn die erste Waschmaschine in der eigenen Wohnung steht? Manchmal zeigt es sich ganz anders als gedacht. Und manche merken es besonders an Weihnachten.


 

14. Dezember

 Träume sind Schäume – hören wir immer wieder. Denn das Leben geht andere Wege. Und dann geraten sie in Vergessenheit und wir passen uns an. Zum Glück gibt es Kinder.  Und es gibt den Advent.


 

13. Dezember

 „Die Nacht ihrer ersten Geburt war kalt gewesen…“ schreibt Bertolt Brecht über Maria und den Ursprung von Weihnachten. Geburtsgeschichten heute klingen auch oft nicht anders. Was für ein Glück, wenn Eltern trotzdem ein wärmendes Zuhause für ihre Kinder schaffen.


 

12. Dezember

  Licht aus und Energie sparen. So lautet das Gebot der Stunde und unserer Zeit. Doch manchmal sind Lichter Zeichen der Fürsorge, der Anteilnahme und der Liebe. Im Advent und darüber hinaus. Dann dürfen, dann müssen sie leuchten.


 

11. Dezember

 Heimat  - ist das ein Ort, ein Gefühl, etwas, das man in sich trägt? Ist das ein Duft in der Nase, ein Geschmack auf der Zunge oder der Tannenbaum in der immer gleichen Ecke? Sind das Menschen? Vielleicht können es die am ehesten sagen, die ihre Heimat verloren haben.


 

9. Dezember

  Als Kind war ich mir sicher: Ich erkenne einen Engel, wenn ich einem begegne. Flügel – klare Sache. Das mit den Flügeln stimmt aber so nicht. Engel erkennt man an anderen Dingen. Allerdings tragen manche tatsächlich ein weißes Gewand. Und das ist wirklich wahr.


 

8. Dezember

  „You light up my life.“  - “Du erhellst mein Leben.“ Ist einer der klassischen Songs für einen Langsamen Walzer. Die Tanzbewegungen dazu sind geprägt von extremen Höhen und Tiefen. Überhaupt: Was so wunderbar leicht und schön anzusehen daher kommt, braucht lange Übung und ist einer der anspruchsvollsten Standardtänze. Der Langsame Walzer lebt von der Mischung fröhlich, traurig, schwingend, auf jeden Fall voller Gefühle und Sehnsucht. Eben wie das Leben.

Zum Vorab- oder Hinterher-Hören:  Slow Waltz - You Light Up My Life - YouTube


 

7. Dezember

  Schenken und Beschenkt-Werden ist keine einfache Sache. Auch nicht an Weihnachten. Das ist nichts Neues. Man kann mit dem Besorgen der Geschenke nie früh genug anfangen. Auch nicht mit der Überlegung: Was tue ich da eigentlich und warum? Wer darauf keine Antwort findet, sollte es vielleicht einfach lassen oder eine zu Rate zu ziehen, die sich auskennt.


 

6. Dezember

  Nikoläuse fallen nicht vom Himmel. Aber manche schickt der Himmel -  gerade zur rechten Zeit.


 

5. Dezember

  Man muss bei einer unerwarteten Nachricht ja nicht immer gleich vom Schlimmen ausgehen. Aber manchmal hilft das, um aus dem bekannten Trott zu kommen und die Augen für das Schöne und Mögliche im Leben wieder zu öffnen.


 

4. Dezember

  Manchmal eröffnen zufällige Begegnungen und beiläufige Worte einen Blick in ganz andere Leben und ganz andere Welten. Und wir beginnen noch mal neu zu sehen. Zum Atem anhalten.


 

2. Dezember

  Die besten Plätzchen der Welt backen. Die Geschenke möglichst früh beisammen haben. Vor dem Fest und den Weihnachtsferien alle ToDos dieses Jahres abhaken und die offenen Mails noch beantworten.  Klingt nach einem super Plan für die nächsten Wochen, oder? Aber vielleicht braucht es für die kommende Zeit ganz andere Pläne…


 

1. Dezember

  Gibt es etwas Besseres als am Flughafen abgeholt zu werden? York Pijahn sagt: nein. Und fragt sich, warum das so ist. Es funktioniert übrigens auch an Hauptbahnhöfen oder Bushaltestellen. Und erzählt etwas darüber, was Advent bedeutet …


 

Diese Leitworte legten in den vergangenen Jahren ihre Spur durch die ViertelSternStunden:

Der Engel, nach dem ihr euch sehnt, er ist schon unterwegs…

Und Türen, die verschlossen waren, werden euch aufgetan…

Seht die Sterne am Himmel – einer wird aufgehn…

Mache dich auf und werde…

Sag Deiner Seele es ist soweit …

Der Himmel reißt auf …

Un-erwartet ...

Erwartet ....

Informationen zu der Geschichte des Abends erhalten Sie bei Susanne Karmeier:Tel: 0231. 91 25 337 | karmeier@sanktreinoldi.de
Ein Projekt von Susanne Karmeier, Pfarrerin an der Stadtkirche St. Reinoldi mit dem Abendgebetsteam an St. Reinoldi Thomas Wachsmann, Stelzenläufer | Vanessa Rust, Kostümbildnerin | Musiker*innen
……………………………………………………………………………………………………………………… 
Veröffentlichung in der Reihe „Kirche in der Stadt“ / Bd. 22:Nils Petersen (Hg.): Stadtliturgien. Visionen – Räume – Nachklänge. Dokumente der CityKirchenKonferenz, Berlin 2016
………………………………………………………………………………………………………………………
Fotos: Hannah Praetorius | Mark Fäth (EKKDo)