Beim Namen nennen

- mehr als 52.760 Opfer an den Grenzen Europas

Ein stilles Drama geht seit Jahren auf den Meeren und an den Grenzen Europas vor sich. Und findet nur gelegentlich in der Öffentlichkeit Beachtung. Seit 1993 sind über 52.000 Kinder, Frauen und Männer beim Versuch, nach Europa zu flüchten, gestorben. Woche für Woche werden es mehr. Das liegt auch an der immer härteren Politik der Länder Europas. Diese Politik verhindert, dass Menschen legal in Europa einreisen und hier ein Asylgesuch stellen können. Sie müssen vor lebensgefährlichen Situationen fliehen und setzen ihr Leben aufs Spiel. Sie verharren in unwürdigen Flüchtlingslagern ohne angemessene Versorgung. Und ohne das Wissen, ob, wann und wie es für sie weiter geht.

Darüber sind wir entsetzt und fordern endlich sichere Fluchtwege!

Zum Weltflüchtlingstag gedenken wir als Aktionsbündnis „Beim Namen nennen“ mit verschiedenen Aktionen und einem Mahnmal der Menschenwürde mitten in der Dortmunder Innenstadt der Opfer, die auf der Flucht gestorben sind. Zum Aktionsbündnis „Beim Namen nennen“, das mittlerweile in mehr als 17 Städten in Deutschland und der Schweiz aktiv ist, gehören in Dortmund die Flüchtlingsinitiativen der Stadt sowie zivilgesellschaftlich und kirchlich engagierte Gruppen, Institutionen und Privatpersonen. Wir protestieren öffentlich gegen die unhaltbare Situation und fordern eine Politik, die Menschenleben schätzt und ihre Würde achtet .  

Schirmherrschaft von „Beim Namen nennen“ in Deutschland:
Ratsvorsitzende der Ev. Kirche Deutschland und Präses der Ev. Kirche von Westfalen, Annette Kurschus

Namen sind nicht Schall und Rauch. „Teuflisch ist es, dass abertausende Menschen, die bei ihrer Flucht umkommen, namenlos bleiben. Sie werden an Grenzzäunen getötet und ertrinken im Mittelmeer. … Jeder einzelne der vielen Toten ist ein unverwechselbarer, einmaliger Mensch, von seinen Eltern beweint, von seinen Kindern vermisst, von seinen Lieben geliebt. Auch wenn die vielen Menschen geflüchtet sind – sie sind nicht flüchtig wie Schall und Rauch. Sie sind keine Nummern. Sie haben in Ewigkeit einen Namen. Jeder Name, der gelesen wird, ist ein Protest gegen ihren bitteren Tod.“ – heißt es im Grußwort der Schirmherrin zur Aktion „Beim Namen nennen“:    weiter zum Grußwort


Gemeinsam ein Zeichen für Mitmenschlichkeit setzen und der Toten gedenken:

   

Ein Mahnmal der Menschenwürde mitten in der Stadt 

Montag, 19. Juni bis Freitag, 23. Juni   
Eine Woche lang errichten wir vor der Reinoldikirche ein Mahnmal der Erinnerung und der Menschenwürde. Es besteht aus vielen tausend Stoff-Streifen. Diese werden vorher mit Namen, Herkunft, Zeitpunkt des Todes und Todesumständen der auf der Flucht gestorbenen Menschen an unseren Grenzen beschriftet. Und dann an einer Installation auf dem Ostenhellweg aufgehängt und so mitten in der Fußgängerzone Dortmunds sichtbar gemacht.
Jede*r kann mitmachen - gleich welcher Religion oder Weltanschauung:

Namen schreiben – der Toten gedenken

Montag, 19. Juni bis Freitag, 23. Juni täglich von 10 - 18 Uhr vor der Reinoldikirche.

Wir schreiben die Namen der Verstorbenen an einer Schreib-Station auf dem Hellweg vor der Reinolikirche, täglich von 10 bis 18 Uhr. Jeder kann spontan dazu kommen und mitmachen.

Unterstützen Sie das Team am „Namen-Schreib-Tisch« ab dem 19. Juni 12 Uhr

Sie haben Lust und Zeit die Aktion „Namen schreiben" auf dem Hellweg zu unterstützen, sind bereit mit Passant:innen zusammen Stoff*-Streifen zu beschriften und aufzuhängen: Melden Sie sich bei Susanne Karmeier karmeier(at)sanktreinoldi.de an. Geben Sie die Zeiten an, an denen Sie dabei sein wollen: montags bis freitags 10-12, 12-14, 14-16, 16-18 Uhr. Es sind immer Mitarbeitende des Bündnisses „Beim Namen nennen" dabei, die Sie mit allem vertraut machen. 
Für die Konstruktion und den Bau des Mahnmais danken wir sehr: Dem Christlichen Jugenddorf Dortmund, Standort Zeche Germania BvB P Maßnahme Schwerpunkt Holzwerken, Michael Hofmann und Staffan Gettys / Termiten Bau


Namen lesen 
Zur Erinnerung an die im Mittelmeer und an den Grenzen Europas Verstorbenen

Montag, 19. Juni 18 Uhr bis Dienstag, 20. Juni 18 Uhr – 24 Stunden ohne Unterbrechung in der Offenen Kirche St. Reinoldi

Gegen das Vergessen: Einen Tag und eine Nacht lesen wir so viele Namen wie möglich aus der Liste der Todesfälle, nennen Ort und Umstände ihres Todes. Nicht alle Namen der Toten liegen vor, manchmal ist es nur das bloße Ereignis – ein Zeitpunkt oder die vermutliche Herkunft der Geflüchteten. Auch ihrer gedenken wir. Je zur halben Stunden zünden wir eine Kerze an und es wird still. Immer zur vollen ehren wir die Toten mit Musik und lassen ihre Namen und Schicksale nachklingen.

    


 

Veranstaltungen zum Weltflüchtlingstag im Juni

Ausstellung zum Weltflüchtlingstag

vom 13. bis zum 23. Juni in St. Reinoldi zu den Öffnungszeiten der Offenen Kirche

„Schau mich an – Gesicht einer Flucht“ * mit Update
Eine Ausstellung über Flucht und Ankommen – Geschichten aus 75 Jahren
Vernissage: Dienstag, 13. Juni, 17 Uhr


Vernissage: Dienstag, 13. Juni, 17 Uhr

Die Initiatorin Geburgis Sommer führt in und durch die Ausstellung.
Musik: Mouaz al Sreah – Fagott, Oud
Eindrucks-Austausch beim Imbiss

Rennen, laufen, hetzen über Tage, Wochen und Monate – ums reine Überleben. Weltweit fliehen mehr als 100 Millionen Menschen vor Not, Krieg und Terror. Die Hälfte davon sind Kinder. Irgendwo wird ihre Flucht vorerst ein Ende finden. Vielleicht in unserer Stadt, in unserer Nachbarschaft.

Schauen wir sie an? Freundlich, offen, neugierig? Schauen wir weg? Gleichgültig, ablehnend, hassend?

Schau mich an. Offen und mutig zeigen Asylsuchende ihre Gesichter und erzählen ihre Geschichte: Wer sie sind, warum sie fliehen mussten und was sie unterwegs erlebt haben. Wie es ihnen in Deutschland und in unserer Stadt geht.
„Mein größter Wunsch ist es, in Frieden zu leben", sagt Suleiman, der aus dem Irak geflohen ist und von seinen Erfahrungen in Deutschland berichtet: "Manchmal gehe ich in die Stadt und einige Leute betrachten mich mit Hass in den Augen." Wie Sabrieh aus Syrien oder Faiz aus Afghanistan ist Suleiman vor Krieg und Unterdrückung nach Deutschland geflohen. 
Auch Deutsche erlebten im Zweiten Weltkrieg und in der DDR Flucht und Vertreibung. Sie berichten, wie es damals war und wie sich diese Ereignisse auf ihr Leben auswirkten. Die 92-jährige Grete berichtet von ihrer Verschleppung aus Ostpreußen, Bernd von seiner lebensgefährlichen Flucht aus Posen und der 47 Jahre alte Danilo von seiner Ausweisung aus der DDR.

Schicksale, die berühren und die unsere Augen für das Trauma von Krieg, Terror und Flucht öffnen:

Schau, ein Mensch.

*NEU! Vier Jahre nach den ersten Interviews gibt es ein Update. Suleiman, Sabrieh und Majed berichten von ihren Erfahrungen in Deutschland, von Hindernissen und guten Begegnungen, von traurigen Ereignissen, lustigen Begebenheiten, ihren Sehnsüchten und Zukunftsträumen. Ihre Fotos zeigen sie nun in Farbe an ihren Arbeitsorten und wo sie sich zuhause fühlen. Die vier neuen Roll-Ups haben wir der Ausstellung hinzugefügt. Dafür mussten wir leider Faiz, Haroon, Klaus und Samim gehen lassen. Ihre Geschichten finden sich aber weiterhin auf der website von gesicht-einer-flucht.de.


Sonntag, 18. Juni 11.30 Uhr // Reinoldikirche

Gottesdienst zum Internationalen Weltflüchtlingstag

„Sieh hin“ – „Sieh mich an“ – „Sieh nicht weg“ – „Ach, geh mir aus den Augen“ – Eröffnung der Aktion "Beim Namen nennen"

Susanne Karmeier, Stadtkirchenpfarrerin an St. Reinoldi | Paul Stamm, Superintendent i.R., Koordination Flüchtlingsinitiativen in Dortmund | Uta Schütte-Haermeyer, Geschäftsführerin Diakonisches Werk Dortmund und Lünen | Berti Hoer, Aktionsbündnis "Beim Namen nennen“.
Musik: Moaaz al Sreah, Fagott | Anke Letzig, Flöte | Tobias Schneider, Klavier

Vor und nach dem Gottesdienst können in der Reinoldikirche Namen der Toten für das Mahnmal der Menschenwürde geschrieben werden.


Montag, 19. bis Freitag, 23. Juni // StadtKirchenForum an der Reinoldikirche – Tag und Nacht - Beginn mit dem Verlesen der Namen der Verstorbenen am 19. Juni ab 18 Uhr

Videografisches Mahnmal der Künstlerin Miu-Wah Lok

Die Dortmunder Künstlerin Miu-Wah Lok – erfahren im Bereich Live-Visuals, Installationen, Objektdesign und 3D-Modelling - setzt sich mit den auf der Flucht nach Europa gestorbenen Menschen auseinander. Sie beleuchtet Einzelschicksale und macht sie in den Schaufenstern des StadtKirchenForums an St. Reinoldi für die Öffentlichkeit sichtbar. Schlägt so eine Brücke zwischen der Erinnerung an die in der Reinoldikirche verlesenen Namen und dem Protest im öffentlichen Raum, der wachrüttelt und zeigt, wie tödlich die Abschottung der Festung Europa wirkt. mit Unterstützung des Kulturbüros der Stadt Dortmund und Grenzenlose Wärme e.V.


Dienstag, 20. Juni 12 Uhr // vor dem Alten Hafenamt, Sunderweg 130, Dortmund

Kranzniederlegung am Denkmal für die Toten der See

BEIM NAMEN NENNEN – DARAN ERINNERN – ES NICHT VERGESSEN
Die Dortmunder Flüchtlingsinitiativen und die Ev. Stadtkirche St. Reinoldi gedenken der Toten der See – besonders der Menschen, die auf der Flucht im Mittelmeer ertrunken sind. Bürgermeister Norbert Schilf und die Superintendentin des Ev. Kirchenkreises Dortmund, Heike Proske, sprechen Worte des Gedenkens. Schülerinnen und Schüler des Käthe-Kollwitz- Gymnasiums lesen Namen der im Mittelmeer ertrunkenen Flüchtlinge.
Musik: Andreas Heuser und Kioomars Musayyebi

.......................................................

Dienstag zwischen 14 und 14.30 Uhr // vor der Reinoldikirche

Circle of Silence „Wenn ich es wäre…“
Stummer Protest - Machen Sie mit

Öffentlich schweigen: Eine halbe Stunde setzen wir ein Zeichen gegen die Ausgrenzung und das Vergessen von geflüchteten Menschen an unseren Grenzen und in unserer Gesellschaft. Stellen Sie sich zu uns in den Kreis. Bringen Sie gerne Bekannte, Familie oder Freundinnen mit.

.......................................................

Dienstag, 19.30 Uhr // Kino sweetSixteen, Immermannstr. 29, 44147 Dortmund

Kino „On Our DOORSTEP“ und Gespräch mit Mitgliedern der NGO „No Border Medics e.V.”

Der Regisseur Thomas Laurance taucht mit seinem Film „ON OUR DOORSTEP“ tief in einen Bereich der scheiternden europäischen Asylpolitik ein, der die Presse kaum erreicht. Der Film wirft einen Blick hinter die Kulissen der außergewöhnlichen Basisbewegung, die sich für Geflüchtete in Calais einsetzte. Er bringt die Gemeinschaft ins Bild, die dort entstand, bevor sie gewaltsam aufgelöst wurde. Unglaublich kraftvoll und bewegend fängt der Film die Not und Menschlichkeit des Flüchtlingslagers von Calais ein. Sensibel und ehrlich: Gezeigt wird, was passiert, wenn junge und unerfahrene Bürger:innen gezwungen sind, Systeme und Strukturen zur Unterstützung von 10.000 Flüchtlingen zu entwickeln und sich den moralischen und emotionalen Konflikten, den unscharfen Grenzen und den häufigen Grauzonen der Hilfe für schutzbedürftige Menschen kaum stellen können. Es stellt sich die Frage, ob die Ziele der Freiwilligen erreicht wurden und ob diese Ziele letztendlich den Bedürfnissen der Flüchtlinge dienen. Thomas Laurance, der ursprünglich als Freiwilliger in den Dschungel von Calais kam, wurde dazu bewegt, eine Kamera zu nehmen und zu dokumentieren, was er während des Jahres, das er dort verbrachte, bis zur Zerstörung des Lagers im Oktober 2016 sah. Dieser Film ist das Ergebnis des bemerkenswerten und intimen Zugangs, den er sowohl zu den Freiwilligen als auch zu den Flüchtlingen hatte.
Im Anschluss gibt es die Möglichkeit zum Gespräch mit zwei Mitgliedern der NGO "No Border Medics e.V.". Sie bieten entlang der Ärmelkanalküste in Frankreich aktuell medizinische Versorgung an und sprechen über die aktuelle Situation Dort.


Mittwoch, 21. Juni 19 Uhr

„Diskriminierung im Alltag mutig begegnen!“
Online-Vortrag im Rahmen des Weltflüchtlingstages 2023

Referent: Jürgen Schlicher (Antirassismustrainer, Diversity Trainer)

Wir alle können uns nicht davon freisprechen, Vorurteile zu haben und mit Vorannahmen zu arbeiten. Menschenfeindliche Sprache und Begriffe in den (sozialen) Medien und im gesellschaftlichen Sprachgebrauch verhärten das Bild. Ein vorurteilsbewusster Umgang kann Diskriminierungen zu einem Großteil verhindern - aber auch nicht komplett ausschließen. Anlässlich des Weltflüchtlingstages gehen wir der Frage nach, wie wir Vorurteilen und Diskriminierung gegenüber Menschen begegnen, die aus ihrer Heimat geflüchtet sind, um einen sachlichen Diskurs zu führen. Jürgen Schlicher arbeitet seit knapp 30 Jahren im Trainingsbereich zu Diversity Management, Nicht-Diskriminierung und Interkulturalisierung und bietet für Gruppen und Teams Trainings, Supervision, Coaching und Prozessberatung an. Er ist externer Diversity-Berater für große Unternehmen und Geschäftsführer von Diversity Works. Seit Jahren bildet Trainerinnen und Trainer für Demokratisierungtrainings aus, entwickelt Antidiskriminierungsprogramme für Verwaltungen und Behördenund hat einen Lehrauftrag der Leibniz-Universität Hannover zum Thema Führen vielfältiger Teams.

Eine Kooperationsveranstaltung des Ev. Erwachsenenbildungswerks Westfalen und Lippe e. V. und der Konrad-Adenauer-Stiftung (Regionalbüro Westfalen). Um vorherige Anmeldung per E-Mail wird gebeten. Der Zoom-Link zur Veranstaltung wird Ihnen im Vorfeld per E-Mail zur Verfügung gestellt. Ansprechpartner*in und Anmeldung: Felix Eichhorn (Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen und Lippe e. V.): felix.eichhorn(at)ebwwest.de Beate Kaiser (Regionalbüro Westfalen, Konrad-Adenauer-Stiftung): beate.kaiser(at)kas.de


Donnerstag, 22. Juni 19.30 Uhr // Ev. Pauluskirche, Schützenstr. 35, Dortmund

Benefizkonzert für „Grenzenlose Wärme – Refugee Relief Work e.V." und „Collecitv Aid“ mit dem Transorient Orchestra und dem Chor Orpheus XXI

Weil es im letzten Jahr schon ein so großes Vergnügen war: Santur, Oud, Ney und Darbuka im kreativen Dialog mit Bigband-Bläsersätzen, Gitarre, Bass, Violine, Schlagzeug und Percussion plus arabischem und türkischem Gesang. Das Transorient Orchestra unter der Leitung von Andreas Heuser bringt Orient und Okzident zusammen. Und zugleich erklingt der Soundtrack des Ruhrgebiets. Die Musiker:innen haben ihre kulturellen Wurzeln in Deutschland, der Türkei, dem Iran, Tunesien und Syrien. Musik mit großer Wucht und Klasse – vielfältig, raffiniert, berührend, spannend, dass es einen fast aus den Bänken haut.


© Lutz Voigtländer

Dazu singt der Chor Orpheus XXI – genauso grenzüberschreitend: auf Arabisch, Hebräisch, Syrisch, Türkisch, Persisch und mehr. Er wurde 2021 als Chor für das große Ensemble Orpheus NRW gegründet und arbeitet unter Anleitung von Rebal Alkhodari an einem neuen Klang, der zwischen neuer Heimat und Rückblenden auf arabische Musik hin und her schwingt. Der Sound kommt aus dem Iran und Afghanistan und allen Mittelmeerländern. Das Orpheus-Projekt ist ein europäisches Kulturprojekt. 2017 wurde es in mehreren Städten unter der Leitung des bekannten katalanischen Grammy-Gewinners Jordi Savall gestartet. Mittlerweile ist es nicht nur in Deutschland „konzertbegehrt “. Nicht-westliche Musik stärken und professionelle Sänger und Musikerinnen vorstellen. Darum geht es. Und um Hör- und Sangesfreude, die Ihresgleichen sucht.


© Chor Orpheus XXI


Freitag, 23. Juni 16 bis ca. 16.45 Uhr // vor der Reinoldikirche

„Crianças – Kinder der Straße“
Eine Groteske in acht Bildern
Straßen-Theater von Studio 7

Ein Kind – ganz auf sich allein gestellt - lebt mit seiner Puppe auf der Straße. Und versucht zu überleben. Sein Inneres ist voller Musik. Es hungert. Es spielt und tanzt. Es ernährt sich vom dem, was ihm zugeworfen wird und stolpert durch den grotesken Traum von einer schöneren neuen Welt. In jedem absurden Scheitern findet das Kind einen neuen Anfang. In einer Welt, die am eigenen Überfluss zu ersticken droht, durchläuft es Situationen kafkaesken Humors.

Ana Patricia Marioli führt mit ihrer wortlosen Präsenz durch Bilder vom Rand unserer Gesellschaft. Tanzend und mit grotesker Komik nährt sie den Wunsch nach einer Welt, die frei von Hunger und Gewalt ist.

Schauspielerin: Ana Patricia Marioli
Regie: Christoph Falke
Textfragmente: João Romeiro Hermeto, Christoph Falke, Buson, Franz Kafka
Musik: Ernesto Méndes, Chicha Libre, Breno Mello & Marpessa Dawn, Phillip Glass, Pascale Comelade

.......................................................

17.45 Uhr und 18 Uhr
Reinoldikirche

Licht & Stille: erinnern – betrauern – nicht vergessen
Abendgebet & Segen. Für den Frieden

Zum Abschluss der Aktionstage zum Weltflüchtlingstag

Susanne Karmeier, Stadtkirchenpfarrerin an St. Reinoldi | Martina Jasper, Klavier

.......................................................

Interaktive Veranstaltung von Diaspora & Development

muss aus organisatorischen Gründen leider abgesagt werden

 

 


Alle Veranstaltungen sind kostenfrei. Was in diesem Jahr gespendet wird, unterstützt: die Dortmunder Hilfsorganisation Grenzenlose Wärme - Refugees Relief Work e.V. – Infos: www.grenzenlose-waerme.blog und ihr Partner-Projekt "CollectiveAid": Das ist eine unabhängige Organisation, die u.a. in Subitoca und Belgrad aktiv ist. Sie setzt sich seit 2019 für Flüchtlinge und Migrant:innen in der Region an der ungarisch-kroatischen und rumänischen Grenze ein, die dort im Freien schlafen. Sie macht aufmerksam auf Verletzungen und Misshandlungen der Gelüchteten an den europäischen Grenzen. Infos: www.collectiveaidngo.org

Organisation in Dortmund: CJD Standort Zeche Germania BvB P Maßnahme Schwerpunkt Holzwerken, Diakonisches Werk Dortmund und Lünen gGmbH, Diaspora & Development "D&D" e.V., Ev. Erwachsenenbildungswerk Westfalen-Lippe, Ev. Kirchenkreis Dortmund/Referat Ökumene, Ev. Stadtkirche St. Reinoldi, ESG-Ruhr Ev. Studierendengemeinde, Kontaktstelle Ev. Jugend, Flüchtlingshilfe im Stadtbezirk Aplerbeck e.V., Flüchtlingspaten Dortmund e.V., Grenzenlose Wärme e.V., Konrad-Adenauer-Stiftung e.V. Regionalbüro Westfalen, Pauluskirche Ev. Lydia-Kirchengemeinde Dortmund, Projekt Ankommen e.V, Schulreferat des Ev. Kirchenkreis Dortmund, Termiten Bau/Staffan Gettys, TRAIN OF HOPE Dortmund e.V., VMDO Verbund der sozial-kulturellen Migrantenvereine in Dortmund e.V., privat Engagierte

Regionale Unterstützer:innen: Ev. Kirchenkreis Dortmund, Ev. Kirche von Westfalen, forum JUGEND! e.V., Gast-Haus – Ökumenische-Wohnungslosen-Initiative e.V., oikos- Institut für Mission und Ökumene, Referat für Gesellschaftliche Verantwortung des Ev. KK Dortmund, United4Rescue – Gemeinsam Retten e.V. , Welthaus e.V.

Schirmherrschaft von „Beim Namen nennen“ in Deutschland: Ratsvorsitzende der Ev. Kirche Deutschland und Präses der Ev. Kirche vonWestfalen, Annette Kurschus

Alle Mitveranstaltenden in Deutschland und der Schweiz siehe unter www.beimnamennennen.de

Die Aktion «Beim Namen nennen» findet statt in Basel, Berlin, Bern, Braunschweig, Chur, Dortmund, Essen, Frankfurt, Genf, Kehl, Lausanne, Lörrach, Luzern, Neuchâtel, St. Gallen, Thun, Zürich in Kooperation mit UNITED for Intercultural Action http://unitedagainstrefugeedeaths.eu


Infos, Anfragen, Koordination des Projekts: Susanne Karmeier, Pfarrerin an der Ev. Stadtkirche St. Reinoldi • karmeier(at)sanktreinoldi.de • 0231 91 25 337  und Paul Gerhard Stamm, Flüchtlingshilfe • p.stamm(at)fluechtlingshilfe-aplerbeck.de

Die Liste: Grundlage der Gedenkaktion um den 20. Juni in der Reinoldikirche ist die “List of Death” (Fatal Policies of Fortress Europe | UNITED List of Refugee Deaths (unitedagainstrefugeedeaths.eu). Seit 1993 werden auf dieser Liste Todesfälle von Menschen auf der Flucht gesammelt und dokumentiert. Sie enthält die Namen der Toten – sofern bekannt – und Geschlecht, Alter, Herkunft, Fundort, Todesdatum und die Ursache des Todes. Die Liste wird einmal jährlich zum internationalen Flüchtlingstag publiziert. 2022 dokumentierte sie über 48.000 Todesfälle. 2023 sind es bereits jetzt über 51 000. Die Zahl beziffert nur die dokumentierten Todesopfer. Und hinter jeder Zahl steht ein Name, ein Leben, eine menschliche Tragödie. Die Liste ist ein Projekt des Netzwerks „UNITED for Intercultural Action – European network against nationalism, racism, fascism and in support of migrants and refugees.


Film von Heinz Herwig zum Weltlflüchtlingstag 2022

Über die Aktionen und Veranstaltungen zum Weltflüchtlingstag 2022 informieren wir HIER.
Das war 2021: Aktionen zum Weltflüchtlingstag - GRENZERFAHRUNGEN