Superintendent Ulf Schlüter, Ev. Kirchenkreis Dortmund
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Du hast viele neue Impulse für den Bachchor gesetzt, bist überraschend andere Wege gegangen und hast den Chor erkennbar weiterentwickelt. Deine herausragende Fähigkeit Menschen zu begeistern war der Katalysator für unser gutes Miteinander und ermöglichte Deine und unsere gemeinsame Erfolgsgeschichte. Das Musizieren des Bachchores in den Gottesdiensten hat dank Dir eine neue Qualität erfahren. Die enge Verbindung zwischen St.Reinoldi und Bachchor ist spür- und erlebbar. Alle Kantoreien des Bachchores sind durch Dich ein vertrauter Teil der musikalischen Gottesdienstgestaltung in St.Reinoldi geworden. Dein kreativer Ideenreichtum in Konzerten und Gottesdiensten, der immer wieder für Überraschungen sorgte, die aufhorchen lassen, ist für Mitwirkende und Zuhörer eine echte Freude. Deine außergewöhnliche Gabe ist eine musikalische Gestaltungsfähigkeit, die Menschen innig berührt, ihre Herzen öffnet, sie gefangen nimmt. Mit Dir so musizieren zu dürfen - dafür danken wir! Die Strahlkraft der Kirchenmusik an St.Reinoldi geht traditionell auch vom Dortmunder Bachchor aus - durch Dein Tun wurde das ausgesendete Licht heller und leuchtete weiter. Wir wünschen Dir von Herzen, dass du auch dort im Norden ein musikalisches Leuchten aussenden kannst und dass es wahrgenommen wird. Gehe neue Wege! Ich bin sicher: Er hat seinen Engeln befohlen, dass sie Dich dabei behüten.
Susanne Lorf, 1. Vorsitzende des Dortmunder Bachchores
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Die Kirchengemeinde hat die Tradition der Kirchenmusik an St. Reinoldi auch nach dem Krieg immer wieder neu belebt. Immer wieder waren Organisten, Kantoren und Kirchenmusiker an dieser Kirche, die die evangelische Kirchenmusik pflegten und Menschen von nah und fern damit begeisterten. Klaus Müller steht da in einer Reihe mit den vielen anderen die vor ihm gekommen waren und sicherlich auch nach ihm kommen werden. Dass er sich nun verabschiedet, mag so manchem traurig stimmen. Vieles hat er in diesen zurückliegenden Jahren neu belebt, bewegt, verändert, auf den Weg gebracht. Die Mitglieder des Bachchores, die Mitglieder der anderen auf seine Initiative neu gegründeten Chöre werden es bestätigen: Klaus Müller konnte begeistern und andere Menschen locken und für die Musik gewinnen. Einen herzlichen Dank aus der Reinoldigemeinde für diesen Dienst. Du warst hier an dieser Kirche eine wichtige Person in den Umbrüchen, die die Gemeinde, unsere Kirche im Augenblick durchmacht. Beständigkeit, Traditionsbewusstheit, aber auch neue Initiativen prägten deine Arbeit. Sicherlich - auch manches Ungewohnte mussten wir ertragen und mittragen - aber wie heißt es so schön: er ist eben ein Künstler. Für den neuen Dienst in Lübeck wünscht das Presbyterium Gottes Segen.
Pfarrer Ulrich Dröge, Kirchengemeinde St. Reinoldi
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Einer strahlt, alle übrigen sind traurig – Klaus Eldert Müller verlässt Dortmund „Beim Abschied wird die Zuneigung zu den Sachen (und ich ergänze: zu den Personen), die uns lieb sind, immer ein wenig Wärme.“ stellte bereits Montaigne im 16. Jahrhundert fest. Eben noch sind die h-Moll-Messe und das Weihnachtsoratorium dargeboten vom Bachchor verklungen. Eben noch wurden die Kirchenmusiktage unter Klaus Müller absolviert. Eben noch wurden wir zum 125. jährigen Geburtstag des Bachchors eingeladen, und zurzeit wird für das Jubiläumsjahr die Johannespassion vorbereitet. Eben noch waren da die vielen Begegnungen, Kooperationen, Projekte, Absprachen mit dem höchst agilen, wachen und stets einfallsreichen Musicus Klaus Eldert Müller, der ungemein diszipliniert, tüchtig und stets menschlich einnehmend seine Aufgaben in Dortmund erfüllt hat. Und eben noch konnten wir fasziniert musikalische Projekte wie die szenischen Aufführungen des Bachchors mit Ballett zu Haydns Schöpfung und zur Matthäus Passion ergriffen verfolgen. Und eigentlich gehören hier noch Hinweise auf die Erarbeitung der Requien von Mozart, Verdi und Brahms, schließlich auf das Bunk Oratorium hin. Auf jeden Fall muss die besonders eindringliche Darbietung von Franz Schmidts „Oratorium mit 7 Siegeln“ im Festival Klangvokal 2016 hervorgehoben werden. Müllers künstlerische Leistung als Organist werden andere würdigen.
Damit komme ich nun schon zum Dank: Die Stadt Dortmund dankt Klaus Eldert Müller für seine vorzügliche musikalische Arbeit, für zahlreiche Kooperationen, für seine humanistische Aufgeschlossenheit und seine zahlreichen Initiativen. Ihm verdanken wir die Verbreiterung der Chorlandschaft durch die Gründung der Senioren- und der Kinder- und Jugendkantoreien, wichtige Beiträge im Konzerthaus und bei der chorcom und Anregungen in vielen gemeinsamen Abstimmungsrunden. Ihm verdanken wir aber vor allem, dass er uns durch seine Persönlichkeit und seine Virtuosität vermitteln konnte, welches grandiose kulturelle Erbe sich uns mit der evangelischen Kirchenmusik in der Liturgie und über die Liturgie hinaus aufschließt. Dieser Mission hat sich Klaus Eldert Müller konsequent verpflichtet gefühlt.
Dass er nach Lübeck wechselt, meine sehr verehrten Damen und Herren, darf uns nicht wundern – nicht allein weil es den Norddeutschen nach Norden zieht, nicht nur wegen der außergewöhnlichen Rolle Lübecks in der Kirchenmusikgeschichte. Nein, es war im Kern für den Reinoldikantor und Leiter des Bachchores – und Sie hätten es erkennen können – doch schon angelegt: Sie wissen kein Geringerer als Johann Sebastian Bach mühte sich einst monatelang die Nachfolge Buxtehudes in Lübeck antreten zu können. Allein der Karrieresprung kam wegen eines Junktims nicht zustande, denn der 70 jährige Buxtehude verlangte, dass der junge Bach zuvor die deutlich ältere Tochter der Familie heiraten sollte, was Bach ausschlug. Wir wissen nicht, ob es bei Klaus Eldert Müllers Karriere in Lübeck Nebenabsprachen gab…doch wir gratulieren Ihm zur neuen Aufgabe, wünschen Ihm jeden erdenklichen Erfolg mit dem ortsüblichen „Glück Auf!“ und Gottes Segen.
Wer jemals in Dortmund war, weiß „You´ll never walk alone.“
Jörg Stüdemann, Stadtdirektor Stadt Dortmund
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Auch wir als Bläserkreis müssen uns an dieser Stelle von Dir, lieber Klaus, verabschieden. Spätestens seit Erscheinen der Festschrift zum Bachchorjubiläum wissen wir zwar, dass man Dich nicht unbedingt als großen Freund unserer Musik bezeichnen kann. Ich zitiere aus dem Interview, wo Du auf die Frage, welches Instrument Du nicht so gerne mögest, geantwortet hast: "Offen gestanden, die Blechblasinstrumente; aber wenn sie schön gespielt werden, klingen sie ja doch ganz gut." Das hast Du ja so gerade noch einmal aufgefangen... Wir freuen uns aber, dass Du trotzdem mit uns zusammen musiziert hast und wir so viele, wie wir finden, schöne Konzerte und noch viel mehr schöne Gottesdienste mit Dir feiern durften. Wenn wir einmal für einen Choral nicht das passende Vorspiel gefunden haben, konnten wir uns entspannt zurücklehnen und sagen: das macht Klaus. Und dann konnte ich beobachten, wie über die Gesichter meiner Leute ein Lächeln huschte, während sie verfolgten, wie Du auf manches Mal unerklärlichen Wegen von einem musikalischen Motiv oder einer völlig anderen Melodie die Kurve kriegtest und tatsächlich bei dem Lied landetest, was gesungen werden sollte. Aber das war nie Selbstzweck, sondern Du hast an etwas angeknüpft, was im Raum stand, ein Gedanke, eine Stimmung oder der Schneefall am Ostersonntag, der sich in "Leise rieselt der Schnee" im Vorspiel zum Eingangslied wiederfand. Wenn wir zusammen einen Gottesdienst gestalteten, kam es durchaus schon mal vor, dass aufgrund einer fehlenden Absprache spontan etwas im Ablauf geändert werden musste und oft genügte dann ein kurzer Blickkontakt, um zu klären, wer jetzt was übernehmen sollte. Das war einfach wunderbar!
Sigrid Raschke, Bläserkreis an St. Reinoldi
Heute feiern wir deinen Abschied als Reinoldikantor! Du hast mich - und wohl auch die meisten Menschen, die hier heute versammelt sind, damit überrascht, dass du nach Lübeck gehst. Ich habe mir Gedanken gemacht über die Zeit, den richtigen Zeitpunkt und über die Musik. Als du dich vor knapp 14 Jahren hier vorgestellt hast, hast du mich begeistert. Und du hast mich immer wieder begeistert! Mit deiner einnehmenden und überzeugenden, bisweilen überwältigenden musikalischen Gabe, mit deiner großen Gabe mit Menschen umzugehen, mit deiner Improvisationsgabe auf allen Ebenen. Und mit deiner Gabe mit Musik mich und viele Menschen zum Lächeln zu bringen. Nun gehst du als Domkantor nach Lübeck - und nur für uns hier scheint es wie ein unpassender Zeitpunkt. Durch deine Überzeugung, dass es der richtige Schritt ist, hast du uns an den Gedanken gewöhnt, dass es auch für uns der richtige Zeitpunkt ist. Ich danke dir für lange Jahre des gemeinsam unterwegs-Seins, für unser gemeinsames Musizieren und an-einem-Strang-ziehen, für deine Offenheit und Ehrlichkeit und für unser Miteinander! Ich danke dir hier auch und in besonderer Weise im Namen der Kolleginnen und Kollegen, der Kirchenmusikerinnen und Kirchenmusiker im Ev. Kirchenkreis Dortmund. Wir werden dich vermissen! Du hast uns viele Impulse gegeben, uns inspiriert, und du bist oft schon ein paar Schritte weiter gewesen. Du hast dich nie gescheut Aufgaben zu übernehmen! Und oft hast du dann auch noch für uns "mal eben" umgeräumt und aufgeräumt hier in der Kirche! Mit allen hier danke ich dir für die Musik, die die uns geschenkt und mit uns geteilt hast! Ich wünsche dir von Herzen alles Gute und Gottes Segen für dein Leben und Musizieren in Lübeck!
Wolfgang Meier-Barth, Kreiskantor Kirchenkreis Dortmund