März 2018

Gottesdienst zur Oper „NABUCCO“ von Giuseppe Verdi

Libretto von Temistocle Solera

Religionskampf, Machtstreben, (zurückgewiesene) Liebe und was daraus entstehen kann ist der Stoff des „Nabucco“ – Verdis erster echter Erfolg 1842. Ein Meilenstein in der Operngeschichte. Mit italienischen Öhrwürmern, die man noch nach Wochen pfeifen wird, hat Verdi zugleich eine atemlose, finstere Handlung vertont, deren Grunddynamiken bis heute an Aktualität nicht verloren haben: Was geschieht mit Gesellschaften und in Menschen, die zum Spielball von Mächtigen und religiösen Fundamentalisten werden, die zwischen die Fronten und an einen Nullpunkt aus Verzweiflung geraten?
Mit der Musik sickert eine Geschichte ein, die im 6. Jahrhundert vor Christus einen religionsgeschichtlichen Urknall auslöste: Der Kriegszug des babylonischen Königs Nebudkadnezar, der Völker verschleppte und Religionen tilgte. Die alte Glaubenswelt Israels brachte das völlig ins Wanken. Den Glauben an den einen Gott führte es in seine erste große Krise: Wie und was glaubt man, wenn alles, woran man geglaubt hat, dran glauben musste? Wie soll es weitergehen und was trägt, wenn alles verloren geht? Fragen, die nicht zur Ruhe kommen.
Im Gottesdienst trafen Auszüge aus der Oper und biblische Stimmen aufeinander. Und führten ein je eigenes Raunen Gottes im Schilde. Die Kanzelrede hielt Dr. Georg Holzer Chefdramaturg Oper Dortmund. Es sangen Alemerija Delic, Fenena-Darstellerin – Mezzosopran und Sangmin Lee, Nabucco-Darsteller – Bariton.

Wo ist Gott in der Geschichte?

Die Kanzelrede von Dr. Georg Holzer, Chefdramaturg an der Oper Dortmund finden Sie hier

Text: Wolfram Scharenberg, Ev. Kirchenkreis Dortmund // Foto: Stephan Schütze